Planet Ebertplatz II

In der an Plätzen reichen Stadt Köln ist der Ebertplatz nicht sehr alt, aber sicher ein Ort, der besonders häufig umgebaut wurde. Dennoch können sich nicht viele mit ihm anfreunden. Er ist nicht Bauwerk oder Platz, nicht Verkehrsknoten oder Park – doch bietet er von allem etwas.

Nun soll der Ebertplatz umgestaltet werden, eine Ausschreibung ist derzeit in Vorbereitung. Zur Zwischennutzung hat die Stadt Köln für die kommenden zwei Jahre der Finanzierung für ein Kulturprogramm zugestimmt. Schon die ersten Maßnahmen stärken den Ort, schärfen die Sinne und zeigen die Potenziale am Ort.

Im Zuge dieser Zwischennutzung entfaltet sich Planet Ebertplatz als Diskursprogramm unter der Leitung von Aysin Ipekci und Thomas Knüvener. Was sind die Herausforderungen und was sind die Potenziale? Was ist der Ebertplatz als Ort für Kunst? Wie gestaltet er sich als Spielfläche? Ist er ein Treffpunkt? Wie bewege ich mich und wo halte ich mich auf?

Am 22. Mai 2019 um 19 Uhr geht es in der zweiten Ausgabe der diskursiven Reihe „Planet Ebertplatz“ um das Thema  „Ressource Ebertplatz“. Aysin Ipekci und Thomas Knüvener laden dazu Muck Petzet (Architekt und Generalkommissar des deutschen Beitrags der Architekturbiennale Venedig 2012 „Reduce / Reuse / Recycle“) sowie Daniel Dratz (Architekt mit besonderen Projekten im Umgang mit Bestand) ein, um mit ihnen unseren Lieblingsplatz aus einem professionellen Blickwinkel zu betrachten.

Zum Gespräch treffen wir uns in der Passage am Lichthof.

»In Deutschland ist die Arbeit mit dem Gebäudebestand längst zur wichtigsten architektonischen Aufgabe geworden: Es geht um Rückbau, Verkleinerung, um die Revitalisierung, Umnutzung oder Ergänzung des Vorhandenen. Für die Gestaltung unserer Zukunft muss das Bestehende als eine der wichtigsten kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und architektonischen Ressourcen erkannt werden.« Muck Petzet Architekten

Bedeutet das für den Ebertplatz, dass er erhalten wird, unabhängig davon, ob er ein Denkmal wird oder nicht? Wie kann er ressourcenschonend umgebaut und umgenutzt werden? Und wie kann sein Image gewandelt werden? Bietet auch Bausubstanz ein Potenzial? Was ist Ressource?

Daniel Dratz ist Architekt und hat 2010 mit Ben Dratz ein Büro in Oberhausen gegründet. Die Projekte umfassen Umbauten und Erweiterungen sowohl von denkmalgeschützten als auch nicht geschützten Gebäuden. Außerdem haben sie auf der Zeche Zollverein ein Haus aus recyceltem Papier gebaut. Das Büro hat diverse Auszeichnungen für diese Projekte erhalten. Daniel Dratz wurde in den Bund Deutscher Architekten berufen.

Muck Petzet ist Architekt, seit 1993 führt er ein eigenes Büro in München. 2012 war er Generalkommissar des deutschen Beitrags zur 13. Internationale Architekturausstellung La Biennale di Venezia. Seine langjährige praktische und theoretische Beschäftigung mit Umbaustrategien ist Grundlage des Biennale-Konzepts. Für seine Arbeiten wurden ihm zahlreiche Anerkennungen verliehen, darunter der Deutsche Bauherrenpreis Modernisierung 1999, 2002 und 2007 sowie der Best Architects Award 2009 und 2012.

Bisherige Veranstaltungen:

Kommende Veranstaltungen:
Die nächste Spielzeit ist in Planung.

Hier findest Du das ganze Programm als PDF.

Künstlerische und kuratorische Leitung
Aysin Ipekci, STUDYO ARCHITECTs

In ihrer Tätigkeit als Architektin und Kuratorin widmet sich Aysin Ipekci mit ihrem Büro Studyo Architects dem Öffentlichen Raum und arbeitet interdisziplinär und im internationalen Kontext. Sie ist regelmäßig eingebunden in der Lehre, Jurymitglied in der Sparte Architektur für den »Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler« sowie Vorstand im BDA Köln.

Thomas Knüvener, KNÜVENER ARCHITEKTURLANDSCHAFT

Thomas Knüvener ist Architekt und Landschaftsarchitekt. Er leitet Knüvener Architekturlandschaft und arbeitet an der Schnittstelle zwischen Architektur und Freiraum, Stadt und Landschaft, Innen und Außen. Er ist außerdem tätig als Adjunct Professor an der Texas A&M University, ist Beirat für Stadtgestaltung in Siegen sowie Vorstand im BDA Köln.

Das Programm erfolgt in enger Abstimmung mit den freien und städtischen Akteuren der Zwischennutzung und wird unterstützt von der Stadt Köln.

 Grafik und Fotos © studio polylog