off_soundmarks

In der Unterführung, die Ebertplatz und Theodor-Heuss-Park verbindet, gibt es seit Ende Dezember neue Klänge zu hören. Die generative Klanginstallation von Roman Jungblut trägt den Titel off_soundmarks und wird voraussichtlich bis April 2021 zu hören sein. Während die vorangehende Soundinstallation „playtime“ sanfte Musik spielte, verschmelzen bei dem Nachfolgeprojekt unterschiedliche Geräusche zu einer interessanten Klangsythese. Vom Rauschen des Brunnens, über auf den Sonnendecks miteinander sprechende Personen und Straßenmusik bis hin zu Polizeisirenen, sind zahlreiche sogenannte „Field Recordings“ eingeflossen.

Roman Jungblut verarbeitet durch diese „Field Recordings“ Eindrücke, die er im Laufe der letzten Jahre am Ebertplatz angefertigt und gewonnen hat. Durch FFT-Operationen und Resampling wurden die Aufnahmen hierfür teilweise in musikalisch nutzbare Klänge verwandelt. Das gewonnene, sehr unterschiedliche Klangmaterial speist nun einen Algorithmus, der daraus generativ immer neue musikalische, klangliche Kontexte generiert.

Für die Dauer der Ausstellung wird Roman Jungblut die Installation immer wieder mit neuem, in Köln und Umgebung assoziativ aufgenommenem und produziertem Material erweitern. So werden weitere Aufnahmen von Wasser (Rhein, Duffesbach,…) und anderen, besonderen Geräuschen der Stadt nach und nach hinzukommen.

Zuletzt  war es Roman Jungblut bei der Konzeption wichtig, dass mit der Installation auch ein Beitrag zur Aufenthaltsqualität am Platz – gerade zu nächtlichen Zeiten – geleistet wird. Die gewählten Harmonien, warme Klänge und Aufnahmen von menschlichen Stimmen, begleiten Passant*innen auf ihrem Weg durch die Unterführung.

 

Bildergalerie
*alle Fotos von Claus Daniel Herrmann