Endlich sind die da! Seit Maibeginn laden drei wunderschöne Sitzschalen rund um die Platzfläche zum Verweilen und Beobachten ein. Sie liegen einem Entwurf von Jana Hortian zugrunde, welcher im Rahmen des KISD Projekts „How to slow down@ebertplatz“ entstanden ist.
Vielen kommen die einzigartigen Sitzschalen irgendwie bekannt vor. Das liegt daran, dass sie die verschiedenen bestehende Determinanten des Ebertplatzes aufgreifen, um ein Gestaltungskonzept zu schaffen, welches sich in die sozialräumlichen und gestalterischen Gegebenheiten eingegliedert. In diesem Fall diente als Orientierung für die Formensprache das Herzstücks des Ebertplazes, die Wasserkinetische Plastik von Wolfgang Göddertz.
Dadurch das es sich um Schalen und nicht etwa einfache Bänke handelt, wird ein Schutz vor Hektik und den treibenden Strömen auf dem Ebertplatz geboten. Die Liegeschale stellt einen Ort dar, der das Durchatmen und Innehalten ermöglicht. Das gewünschte “Slow-down Gefühl“ wird des Weiteren verstärkt, durch die Auseinandersetzung mit den auf der Sitzschale platzierten Fragen: „Was siehst du?“, „Was hörst du?“ und „Was fühlst du?“ welches ein bewusstes Einlassen auf das Hier und Jetzt unterstützt, wodurch ein Zustand des Zur-Ruhe-Kommens verstärkt wird. Der gegebene Drehmechanismus ermöglicht es, den Platz von unterschiedlichen Positionen aus zu beobachten und sich den herrschenden Gegebenheiten zu entziehen oder auszusetzen. So ist es möglich, z.B. der Sonne zu folgen, sich dem Wasserspiel am Brunnen zuzuwenden oder sich bewusst von den umliegenden Verkehrsstraßen abzuschotten.
Hintergrund:
In einem gemeinsamen Wettbewerbsprojekt mit Studierenden der KISD und dem Stadtplanungsamt der Stadt Köln wurden im Jahr 2021 Konzepte des Sitzens und Verweilens am Ebertplatz entwickelt. Konkret haben Studierende Architekturen des kollektiven „Sich Niederlassens“ für den Ebertplatz als Testobjekte und Prototypen entworfen und gebaut. Kriterien wie Materialität, Haltbarkeit, Funktionalität, generationsübergreifende Nutzbarkeit und Konstruktion spielten eine Rolle in der Bearbeitung und schließlich der Auswahl der Wettbewerbsergebnisse. Vom 17.07.2021 bis 31.07.2021 fand eine öffentliche Ausstellung der Ergebnisse in der Ebertplatzpassage statt.
Umsetzung:
Der Entwurf stammt von den Studentin Jana Hortian, welche bei dem Wettbewerb den ersten Preis gewann. Gebaut wurden die drei Sitzschalen gemeinsam mit einem Projektteam von Studierenden der KISD unter der Leitung von Prof. Dr. Carolin Höfler, Mario Frank, Grischa Göddertz, Gerd Mies, Hendrik Arnold, Philipp Gatzke, Marius Kayser und Jana Hortian. Mit beteiligt an der Umsetzung waren Michel Kamp, Raphael Morsi, Martha Herfort, Theresa Borisova Kousseva, Timon Laurin Göttker und Jeldrik Kirschbaum.
Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch das Stadtplanungsamt der Stadt Köln. Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten!