betontonton: «anodin» | bettina wenzel

15. 04. 2024 – 14. 05. 2024
Ganztägig

Seit Dezember 2023 werden neue internationale Klangkunstwerke über die Soundinstallation „betontonton“ in der östlichen Passage präsentiert. Die Positionen kommen aus Mexiko, Indonesien, Kanada, der Türkei, Frankreich und Deutschland und werden bis Mitte 2024 zu hören sein. 

Gesamtes Programm und Infos zum Projekt: https://unser-ebertplatz.koeln/betontonton/

Aktuell: 15.04. – 14.05.2024

«anodin» | bettina wenzel

„Anodin“ (2024), entlehnt aus dem Französischen, bedeutet harmlos. Die Realität der Harmlosigkeit scheint heutzutage kaum noch von Bedeutung zu sein.

Angesichts der zunehmenden Grausamkeit und Härte der Welt ist „Anodin“ ein musikalischer Versuch, diese Tatsache zu kommentieren. Hoffentlich wird es niemandem schaden. Komponiert aus unverfälschten Vokalklängen bietet das Stück ein Hörerlebnis, das scheinbar beiläufig wirkt. Der absichtlich nicht-klassische Gesang sucht nicht nach Aufmerksamkeit. Es erinnert grob an Voodoo-Rituale und ist getarnt mit leicht störenden Attributen der umgebenden Stadt, lädt es dazu ein, Teil der seitlichen Wahrnehmung eines jeden zu sein, der den Ebertplatz überquert. In voller Länge präsentiert (20-minütige Schleife), entwickelt sich das Klangwerk zu immer stilleren Momenten, die den Hörer nach und nach seiner eigenen Hörerfahrung überlassen, indem es den dafür notwendigen Raum bietet.

Bettina Wenzel ist eine in Köln ansässige Vokalkünstlerin, die zeitgenössische intermediale Stücke schafft. Seit 2000 präsentiert sie ihre Arbeiten international und sucht ständig danach, ihr Repertoire an Vokalklängen zu erweitern. Durch die Komposition von Stimmperformances – oft in Verbindung mit Feldaufnahmen, Videos, Objekten und Bewegung – wurde ihr spezieller Ansatz in den letzten zwei Jahrzehnten vielfach geschätzt und unterstützt. Solo-Programme und kollaborative Kunstprojekte entstanden in Köln und besonders während ihrer Künstlerresidenzen im Ausland.