betontonton

Betontonton ist eine Plattform für internationale Soundart in der östlichen Ebertplatzpassage.  Ziel ist es, Künstler:innen und experimentellen Musiker:innen einen (öffentlichen) Raum zu bieten, um ihre Arbeiten zu präsentieren.  Gleichzeitig wird Passant:innen und Besucher:innen die Möglichkeit gegeben, all das – oder zumindest ein Fragment davon –  zu erleben, was Klangkunst sein kann.

2020 wurde in der Ostpassage des Ebertplatzes ein Soundsystem installiert, das bereits Werke von Dublab, Roman Jungblut und Óstov Collective bespielt hat. Ab Mai 2023 präsentiert die Souninstallation nun Werke, die über einen Open Call generiert wurden, und zeigt die Vielfalt und Kreativität der Soundartaus der ganzen Welt. Darüber hinaus sind auch weitere Nutzungen für den Raum, wie Mikrokonzerte und andere eintägige Veranstaltungen, angedacht.

Programm:

AKTUELL

>> Tan Bone: Arbeit zur Protestbewegung in Myanmar

 4. Juli bis 3. August 2023

Tan Bone ist ein internationales Klangkunst-Kollektiv das sich mit künstlerischen Mitteln mit Fragen von Noise als Geste von Solidarität und Protest angesichts des Militärputsches in Myanmar auseinandersetzt. Sie hören eine bearbeitete Fassung des Stücks „Mit dem Rücken zur Wand“, das im Auftrag des Hessischen Rundfunks entstand. Grundlage des Stücks bieten Field Recordings aus Myanmar: Die Pots-and-Pans-Bewegung zu Beginn der Proteste 2021, Vertonungen von Widerstands-Gedichten die an die Wand eines Trainingslagers der Oppositions-Truppen geschrieben stehen, sowie Aufnahmen aus dem Kachin-Gebiet, wo sich die Kachin Independence Army seit Jahrzehnten dem Militär Myanmars widersetzt. 

Komposition: Tan Bone (lili k.s.a, Sam Tsao, Joshua Weitzel)
Field Recordings, Violine: lili k.s.a
Burmesische Harfe: Aung Pye Son
Sprecher*innen: Aung Ko, Nge Lay, Toe Htein, Mayco Naing

https://tanbone.art/

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ARCHIV

>> SONIQ-Kollektiv und Merzouga: Elektroakustische Komposition

4. Juni bis 3. Juli 2023

>> «cantos a nenette» | ensemble del cerro

4. Mai bis 3. Juni 2023

Das Projekt Cantos a Nenette ist ein Liederzyklus, eine 30-minütige minimale zeitgenössische Komposition und eine Hommage an die in franko-kanadisch geborene Pianistin und Schriftstellerin Antonietta Paule Pepin Fitzpatrick (1908-1990), die von den 1930er Jahren bis zu ihrem Tod in Argentinien lebte. Sie wurde auch „Nenette“ genannt und trotz ihrer französischen Staatsangehörigkeit als argentinische Künstlerin wahrgenommen. Sie wurde zur Mitautorin einiger der bedeutendsten Werke ihres Mannes und künstlerischen Partners Atahualpa Yupanqui, eines beliebten argentinischen Sängers, Gitarristen und Liedermachers. Aufgrund des Machismus der damaligen Zeit konnten Nenettes Werke jedoch nur unter einem männlichen Pseudonym, Pablo del Cerro, veröffentlicht werden.
Das Projekt, das Nenettes unterschätztes künstlerisches Vermächtnis wiederentdeckt, befasst sich auch mit ihrer persönlichen Geschichte: Es wirft Fragen über die Identität einer Musikerin auf, die sich an die systemischen Umstände des Krieges, des Patriarchats und – auf persönlicher Ebene – der romantischen Liaison anpassen musste. Untersucht wurde das Gefühl einer fluiden Zugehörigkeit auch von den Musiker*innen selbst, da diese aus verschiedenen Orten kommen und sich im Musikschaffen eines multikulturellen und internationalen Ensembles „treffen“ mussten. Der Zyklus wurde in Warschau aufgenommen und ist im April 2023 bei Rumiarec erschienen.

Künstler:innen:
Ensemble del Cerro:
Alejandrina Vazquez – Sopran
Katarzyna Misiek – Flöte
Szymon Laskiewicz – Klarinette
Joanna Zabłocka – Kontrabass
Max Bober – Geige
Emiliano Salvatore – Gitarre

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Projekthomepage: https://betontonton.de

Die Weiternutzung des Raumes wurde von Roman Jungblut initiiert und vom Kulturamt der Stadt Köln  gefördert