Umarmungen

Foto: Umarmungen, Nicolas Oswald

Der Auftakt der wachsenden Ausstellung ist am 07.07.2018 um 19Uhr, das Finale findet am 20.07.2018, ab 19Uhr statt.

In der Ausstellung behandelt Miriam Michel die fehlenden Teile. Die Unmöglichkeit zusammen zu sein. Es kann so viele Gründe geben, die uns von einander trennen. Die Videoperformances verhandeln die Macht dieser „missing links“, der fehlenden Teile, unerfüllten Träume und Entfernungen. Weil wir an unterschiedlichen Orten sind, mit anderen Partner*innen, oder an anderen Projekten arbeiten. Wir haben zu Beginn einer Beziehung einer Seinsweise zugestimmt, aber es gibt etwas das fehlt. Dieser andere Teil der Beziehung zu einem Menschen, den wir nicht leben. Es gibt immer etwas das wir nicht tun können. Irgendwo, wo wir nicht sein können. Die Videos dauern Zeit, die Zeit des Nicht-Daseins.

Aber, statt zu lamentieren, oder traurig zu sein, verwandeln sie die verlorenen Teile in die intimste Zeit mit einem Menschen. Die Berechnung der Performance-Dauer beruht auf der nicht verbrachten gemeinsamen Zeit und führt zu Umarmungen, die genau diese Zeitspanne aushalten. Kern ist die Intimität: was bedeutet es, jemanden länger als „normal“ zu halten? Was bedeutet es, einen Menschen zehn, vielleicht dreißig, Sekunden zu umarmen? Was macht das mit dem Körper der Anderen, dem eigenen Körper? Was macht es mit den Betrachtern?
Wie schaust Du mich an? Siehst du mich? Wer ist dieses „Ich“ innerhalb der Umarmung?

Am 07. Juli 2018 feiern wir den Auftakt der wachsenden Ausstellung mit vier Videoperformances.
Bis zur Finissage am 20. Juli 2018 wird die Ausstellung auf elf Videoperformances angwachsen sein. Einige Performances werden vor Ort am Ebertplatz oder in der Galerie gefilmt.