Beitrag und Text von Meryem Erkus, Kuratorin des GOLD+BETON
Vergangene Woche wurde in Nacht von Freitag auf Samstag (17. auf 18.7.) aus der Kunstgalerie „GOLD+BETON“ eine hochwertige Bronzeskulptur aus der laufenden Ausstellung „Moralverkehr“ vom Künstler Marcel Walldorf entwendet. Die Skulptur mit dem Namen „Das Patriarchat des kleinen Mannes“, bestehend aus einer bronzierten Feinrippunterhose, verschwand in einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit zwischen 00:45 und 00:50, als in der benachbarten Kunstgalerie „BRUCH&DALLAS“ noch eine Ausstellungseröffnung lief. Meryem Erkus, Kuratorin vom „GOLD+BETON“, informierte daraufhin die Polizei, die auch kurze Zeit später eintraf und die Strafanzeige aufnahm. Der Kunstdieb vergaß dabei aber leider den dazugehörigen ebenfalls aus Bronze bestehenden Sockel mit zu entwenden und wird dementsprechend keine Verwendung für die Skulptur haben, weil sie ohne den Sockel schlichtweg umfallen wird und zog somit mit halb verichteter Arbeit von dannen. „So etwas ist mir tatsächlich noch nie passiert und ich bin fassungslos ob der Dreistigkeit“, so Walldorf, der am Abend auch anwesend war. „Im Endeffekt hat niemand etwas davon, mir fehlt eine wichtige Arbeit und der Dieb oder die Diebin hat eine stetig umfallende Bronzeskulptur irgendwo rumliegen. Wobei die Vorstellung, dass das Patriarchat weg sei, tatsächlich ganz schön ist. Auch wenn es nur das des kleinen Mannes ist.“
FAHNDUNG:
Der mutmaßliche Täter lässt sich folgendermaßen beschreiben: weißer Mann zwischen 50 und 60 mit auffallend weißem, kinnlangem Haar und schwarz nachgezogenen Augenbrauen, trug zum Tatzeitpunkt eine eng anliegende dunkelblaue Jeansjacke und wirkte etwas sonnenverbrannt.
Das Kunstwerk „Das Patriarchat des kleinen Mannes“ war an dem Abend bronze gekleidet und wird es wahrscheinlich immer noch sein. Das „GOLD+BETON“, die Polizei und der Künstler sind über jeden sachdienlichen Hinweis dankbar.