GOLD + BETON präsentiert:
Maria Babusch – Hacker auf Estradiol
SA 4.5. und SO 5.5. Jeweils 19h
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit der poetischen Medientheorie Nam June Paiks ist Hacker auf Estradiol eine Lecture Performance, die sich in einen Randbereich der Medien- und Technologiegeschichte begibt.
Vom Hacker Manifesto der Philosophin McKenzie Wark, der Whistleblowerin Chelsea Manning, über die Matrix Filme der Wachowski-Schwestern, bis hin zu Pionierinnen der Computertechnik und Elektronischer Musik wie Lynn Conway, Wendy Carlos oder SOPHIE zieht sich eine rätselaufgebende Verbindungslinie von trans Frauen zu den neuen Medien und Technologien. Sie führt zurück in die 1960er Jahre, als Nam June Paik einige seiner zentralen Arbeiten anfertigte und sich die Identität „transsexuell“ als medizinische Diagnose durchsetze. Über Jahrzehnte entwickelte sich eine feststehende Trope des Trans Programmer, die eine eigene Geschichte und Ästhetik hat, und trotzdem außerhalb bestimmter Internetforen so gut wie unbekannt ist.
Hacker auf Estradiol befragt die Akteur*innen dieser Historie und reflektiert die Arbeiten von Nam June Paik im Modus eines essayistischen Fabulieren, das darüber nachdenkt, wie die medial-technologische Entwicklung bedingt, wer wir überhaupt sein können. Aus den Biographien seiner Protagonistinnen leitet es so eine Theorie der Techno-Hoffnung ab.
Denn jedes mal, wenn uns ein neues Medium in den Schoß fällt, birgt es die Potentialität einer anderen Welt. Und hätten wir keine Medien, gäbe es auch keinen Ort für die Sehnsucht.