In ME CUIDAN MIS AMIGXS („Meine Freund*innen passen auf mich auf“) untersucht Marleen Rothaus das Potenzial spiritueller Ideen und Praktiken für politischen Aktivismus.
Eine langjährige Beschäftigung mit der feministischen Streikbewegung aus Abya Yala (Lateinamerika) und eine Reise nach Mexiko waren Ausgangspunkt für neue Arbeiten einer Serie, die Muttergöttinnen verschiedener Kulturen als mächtige Verbündete innerhalb der feministischen Organisierung imaginiert. Entlang ihrer Geschichten zeigen sich die Narben kolonialer und patriarchaler Gewalt, aber auch Möglichkeiten für Selbstermächtigung, Transformation und kollektive Befreiung. Als Ikonen gegenwärtiger feministischer Kämpfe laden sie am Ebertplatz ein zu einer Spurensuche nach alten Erzählungen und Ritualen, die Prinzipien von Sorge, Gemeinschaft und Schutz zentrieren.
Der Ausstellungstitel entstammt einer Parole der 8.März-Proteste in Mexiko, der frei übersetzt lautet: „Nicht die Polizei / nicht der Staat – meine Freundinnen passen auf mich auf!“
Marleen Rothaus studierte Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie 2020 ihr Studium als Meisterschülerin von Andreas Schulze abschloss. 2016 nahm sie parallel ein Studium der Sozialen Arbeit in Köln auf. Dies war der Ausgangspunkt für ihr Engagement im feministischen Aktivismus und dessen Integration in ihre künstlerische Praxis. Ausgehend von verschiedenen emanzipatorischen Methoden und Theorien, zeigt Rothaus magische und mythische Figuren und holt sie aus ihren ursprünglichen Kontexten in die Gegenwart. Mit internationalistischem Ansatz lernt Marleen Rothaus insbesondere von und mit der feministischen Streikbewegung und der kurdischen Freiheitsbewegung. Als Künstlerische Assistentin im Kunsthaus KAT18 und Mitglied von X-SÜD setzt sie sich für Inklusion im Kunstbetrieb ein.