Diese Woche geht es im dublab Dialog um die temporäre Architektur in der Stadtraumgestaltung. Zu dem Thema hat Joscha Creuzfeldt die beiden Expertinnen Dipl. Ing. Anna Marijke Weber (RWTH Aachen) und Dr. Hanna Hinrichs (StadtBauKultur NRW) eingeladen:
Unsere Gesellschaft und Städte sind im Wandel. Die bereits in den 1970er Jahren postulierte „verstädterte Gesellschaft“ (Lefebvre, Henri) bestimmt unser Handeln und Denken, unsere Wirtschaft und Politik. In seinem Essay „Vom Wissen der Städte. Urbane Räume als Labore der Zivilgesellschaft“ beschreibt Wolfgang Kaschuba einen „kulturellen Paradigmenwechsel“ von Urbanität, der sich in den heutigen Städten vollzieht. Gemeint ist damit der Bruch mit einer fordistischen Auffassung von Stadt, die industrielle Produktion, Verkehr und kapitalistischen Konsum in den Vordergrund stellt.
„Der neue Urbanismus“ entdeckt die Stadt hingegen als Kultur- und Lebenswelt. Die Akteure dieser sich entwickelnden selbstbewussten Stadtgesellschaft suchen und fordern mehr Teilhabe an Stadtplanung und Stadtraumgestaltung, mehr soziales Leben und kulturelle Vielfalt in den Städten. Modelle der temporären, ortsspezifischen und partizipativen Gestaltung des öffentlichen Raumes durch Temporäre Architektur oder urbanem Mobiliar werden vielerorts erprobt – so auch im Rahmen des Zwischennutzungskonzeptes auf dem Ebertplatz.
Welche Möglichkeiten bieten diese Medien in der Umgestaltung des öffentlichen Raumes? Welche Nutzungsperspektiven werden durch sie eröffnet? Welche strukturellen und räumlichen Grundlagen müssen/können Städte schaffen um solch Prozesse zu ermöglichen und zu fördern? Hierzu diskutieren wir zum Anlass der aktuellen Mitgestaltung des Ebertplatzes durch Studenten der RWTH Aachen.
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