Rolltreppe PASS

Bezeichnung:  PASS

(Eine reaktive, Licht- und Ton-Installation auf den Rolltreppen)

Lass ein Land hinter Dir. Ein Land, in dem Du nicht erwartet wurdest.
Wir lassen ein Land hinter uns.
Wir erwarten Dich. Bist du wohlgesonnen?
Dann wirst Du ankommen – hier und wo immer Du magst. Natürlich.
Du bist willkommen! Wir wünschen uns so sehr, Du mögest bei uns ankommen.
Aber schau: Wir sehen Dich! Wir hören Dich! Scharfe Augen, scharfe Ohren.
Wir weisen den Weg.

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Konzept 2019:

Zum einen den Ebertplatz heller und einladender gestalten – dabei aber die jüngere Geschichte, die Spannungen nicht komplett vergessen machen, zumindest ein Stück weit auf diese verweisen und so die Diskussion über gesellschaftliche bzw. hier im speziellen Stadtentwicklung und öffentliche Sicherheit am Leben erhalten. Die Stufen der nicht mehr funktionierenden Rolltreppen werden in der reaktiven Installation »PASS« zum Transitbereich zwischen dem was in der öffentlichen Wahrnehmung oft als zwei Welten wahrgenommen wurde. Die gesamte Treppe wird zur bespielten Fläche, tritt mit Lichtern und Klängen in Kommunikation mit den Besucher*innen. Mit Sensorik ausgestattet erkennt die Treppe ankommende Menschen, signalisiert dies beim ersten Schritt auf eine Stufe mit Licht und Ton. Beim nächsten Schritt werden die Besucher*innen daraufhin „gescannt”, ob sie nichts Böses im Schilde führen, ob sie in der jeweiligen Welt willkommen sind. Ein kurzes Warnsignal ertönt und die Stufe fordert – ganz in Rot getaucht – zum Stoppen und Innehalten auf. Der „Scanvorgang” dauert nur kurz und mündet im Normalfall in einer Freigabe: Ein positiver Klang ist zu hören und die Treppe erleuchtet grün, animiert mit Lichtern, die den Weg nach oben oder unten weisen. Jede genommene Stufe reagiert auf die gern gesehenen Besucher*innen, sanfte Klänge untermalen jeden Schritt. Beim Verlassen werden die Menschen von der Treppe verabschiedet – sie wünscht akustisch wie visuell einen schönen Tag und es ist zu spüren: „Bitte wiederkommen! Wir warten auf Dich!”

Remake 2023

Im Frühjahr 2023 erfuhr die Treppe am Ebertplatz eine liebevolle Neugestaltung mit wohltuenden Verbesserungen. Mit einem robusten wasserdichten Aufbau und neuen LED-Lichtern erstrahlt sie nun in einem anmutigen und langlebigen Glanz. Dank dieses erfrischenden Upgrades kann die Treppe auch zukünftig Besucher*innen am Ebertplatz in einer einladenden Atmosphäre willkommen heißen.

 

Idee, Konzept, Planung & Gestaltung:

Das Künstlerteam (v.l.n.r.): Claus Daniel Herrmann, Julian Marticke, Roman Jungblut, Kjell Wistoff, Eduard Paal, Sebastian Heilmann

Roman Jungblut, lebt und arbeitet in Köln, hat sich als Medienkünstler schwerpunktmäßig den auditiven Künsten verschrieben, arbeitet u.a. als Komponist, Klangkünstler und Sounddesigner, veröffentlicht Musik in verschiedenen Konstellationen und organisiert Ausstellungen, Performances  und Konzerte von Nachwuchskünstlern im Vorstand des »GENAU e.V. – Verein zur Förderung des kulturellen Lebens von Köln«.

Claus Daniel Herrmann, lebt und arbeitet in Köln, hat sich hauptsächlich den visuellen Künsten verschrieben, arbeitet u.a. als Designer, Illustrator und Animationskünstler, veröffentlicht Comics und organisiert das freie Comiczeichen-Treffen »Comic Pow Wow« sowie AKFA, den »Animations Kurzfilmabend Köln«, der sich als Vereinigung der Förderung experimenteller, animierter Kurzfilme verschrieben hat.

Claus Daniel Herrmann und Roman Jungblut arbeiten seit 2009 im Zusammenschluss an Projekten und Konzepten im Bereich interaktiver, audiovisueller Kunst & Gestaltung.

Partner für Umsetzung, Programmierung & Konstruktion:

2019:

Eduard Paal, lebt und arbeitet in Köln. Er lehrt u.a. an der Köln International School of Design, wo er das Physical Computing Lab leitet. Dort experimentiert er mit Studierenden im Spannungsfeld von Technology und Interaction Design um zu verstehen, welchen Einfluss interaktive Technologien auf unsere Wahrnehmung und unser (Zusammen-)Leben nehmen. 2015 hat er im Kunstraum »Labor« am Ebertplatz das interaktive Event »Platz & Play« organisiert.

Sebastian Heilmann, lebt und arbeitet in Köln. Er lehrt an der Köln International School of Design, wo er das Digital Prototyping Lab leitet. Dort werden den Studierenden Inhalte der dreidimensionalen Gestaltung vermittelt. Des Weiteren arbeitet er als selbständiger Produkt Designer und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsprojektes »momo« im Bereich »Jugend und Bildung«. Praxisorientierte Wissensvermittlung sowie neue Unterrichtsmethoden für SchülerInnen stehen hier im Fokus.

2023:

Kjell Wistoff, lebt und arbeitet in Köln. Er studiert aktuell Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien und arbeitet als Integrated Designer und investigativer Künstler, unter anderem auch als Gastdozent an der Köln International School of Design, Technischen Hochschule Köln und der Bergischen Uni Wuppertal. Mit einem basisaktivistischen Ansatz untersucht und experimentiert er mit zeitgenössischen Technologien mit einem Fokus auf Interaktionen in einem sozio-politischen Kontext.

Julian Marticke, lebt und arbeitet in Köln. Als gelernter Designer und Tischler ist er in den Bereichen Produkt- und Grafikdesign tätig. Er fokussiert sich zunehmend auf die technische Planung und Umsetzung von Projekten. In seinen Arbeiten hat er sich vermehrt mit analoger Interaktion und Spielzeug, sowie mit Fragen zu gesellschaftlicher Inklusion beschäftigt.

Die technische Umsetzung erfolgte mit der freundlichen Unterstützung der Werkstätten der Köln International School of Design.

 

Galerie

Bilder: Claus Daniel Herrmann (fast alle)

 

Mit Unterstützung von:

Projekt im Rahmen der Zwischennutzung Ebertplatz 2018 – 2021

Kontakt zum Künstlerkollektiv: contact@romanjungblut.de

Fotoanfragen: info@unser-ebertplatz.koeln(Helle Habenicht, Saskia Hanfland)