Simultanhalle mit Ausstellung zu Gast am Ebertplatz:
Piet Home – Partisan Artisan
Ort: ehem. „Tiefgarage“, Ebertplatzpassage
Eröffnung 2.9.18, 17 Uhr
Laufzeit 3.9. – 30.9.18
Öffnungszeiten: So 16 – 20 Uhr, mit wechselndem Programm (s.u.)
Interactive artwork requires good framing. Like a game needs rules. These ought to be invitations not restrictions. It is in this ‘meta-space’ that freedom exists.
In seinen Arbeiten beschäftigt sich Piet Home mit Formen kollektiver Situationen und ihren architektonischen Anordnungen. Für die Ausstellung Partisan Artisan entwickelt er ausgehend von Überlegungen zu Klassenräumen, Gerichtssälen, Kirchen oder anderen Formen gemeinschaftlicher Ordnungen ein System miniaturhafter Bänke und Tische, die aufgrund ihrer ironischen Fehlkonstruktionen oder Abweichungen in Maß und Form zu Verschiebungen der Perspektive und Zugänglichkeit führen. Aus der non-verbalen Aufforderung der Objekte sie zu nutzen und gegebenenfalls zu korrigieren, entsteht ein spontanes in Beziehung setzen der Besucher zum Ort und seinen Variablen.
Die Ausstellung ist ein offenes Forum, in dem der Künstler zu unterschiedlichen rhetorischen und humorvollen Spielformen wie Manufactured Wisdom oder À la Descartes, einlädt. Dabei interessieren ihn die sozialen und philosophischen Bedingungen von Spielsystemen sowie ihr Potenzial der Verschiebung in einen Raum, der durch die Vorgaben im Vokabular auch auf die Grenzen einer angenommen Freiheit verweisen.
In den Spielen geht es um angeeignete und eigene Narrationen, das kollektive Gedächtnis und seine Trugschlüsse sowie die Produktion von Überlappungen und den Versuch aus einer widersprüchlichen Datenbank zu schöpfen. Außerhalb der Veranstaltungen, an allen anderen Tagen des Monats, stellt der Künstler den Raum für interessierte Personen und andere Konzepte zur Verfügung. Für die Finissage wird es einen Umzug der Möbeleditionen vom Ebertplatz (ehemalige Tiefgarage) zur Sankt Gertrud Kirche geben. Vor Ort wird der Künstler gemeinsam mit den Besuchern akustisch auf den Kirchenraum und seine asymmetrischen Eigenschaften reagieren. Durch das gemeinschaftliche Verschieben und neu arrangieren der Sitzmöbel entsteht eine kollektive Raumerfahrung und flexible Skulptur, neu entdeckter oder verfehlter Anordnungen von Gemeinschaft.
*Piet Home (geb. 1991 in New York, USA) studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf und machte 2016 seinen Abschluss bei Peter Doig. Er lebt und arbeitet in Köln und Amsterdam.
02.09.
Einführung + Kenneth’s game
09.09
Manufactured Wisdom
16.09
À la Descartes
…
23.09
Partisan Artisan
30.09
Umzug zu St.Gertrud + Tu so da kommt der Chef
An allen Terminen ist der Künstler anwesend.
**Simultanhalle – Raum für zeitgenössische Kunst gehört zu den ältesten Projekträumen Kölns und wurde von der tschechischen Künstlerin Eva Janošková gegründet. Ursprünglich als Testbau für das Museum Ludwig gedacht entwickelte sich die Halle im Laufe der letzten beinahe vier Jahrzehnte zu einem Kunstraum mit stetigen Ausstellungsprogramm, das seit 1989 von einem immer wieder wechselnden Kuratorium aus KünstlerInnen und TheoretikerInnen geführt wird. Im Dezember 2017 erreichte das Kuratorium die Mitteilung, das aufgrund gravierender baulicher Schäden, die Halle aus Sicherheitsgründen vorerst geschlossen werden musste. Daher ist die Simultanhalle, bis zur Findung einer Lösung, mit ihrem Jahresprogramm für 2018 zu Gast in Kölner Kultureinrichtungen, wie dem PiK- Projektraum im Kunstwerk und der ehemaligen Tiefgarage am Ebertplatz.