Thomas Grundmann: SELF

05. 09. 2025 – 05. 10. 2025
16:00 – 20:00
Gemeinde Köln präsentiert:

Thomas Grundmann, SELF

Ausstellung: 5. September – 5. Oktober 2025
Öffnungszeiten: täglich 16-20 Uhr, Zugang über den Infopoint in der Passage
Eröffnung: 5. Setpember, 18.00 Uhr
(Eröffnung parallel zum Season Opening der Kunsträume am Ebertplatz)

Mit Performances von: 
Piolinda Marcela (DJ/live) outdoor 19:00 Uhr
DJ Brom (DJ) outdoor 18:00 Uhr
Mik Quantius (live) in der Ausstellung

“We’re all born naked and the rest is drag,” ist ein bekanntes Zitat von RuPaul Charles, das darauf ansprechen möchte, dass die Weise, wie wir uns kleiden, frisieren, oder auch welche Gewohnheiten wir transportieren, – wie wir gehen, sprechen und lachen, – diejenige Hülle ist, die wir an unsere Außenwelt senden. Ausgesprochen männlich oder feminin zu wirken, ist auch eine Entscheidung, unabhängig davon, in welchem Körper man geboren wurde. Eine Ikone trägt entsprechende Attribute, eine Politikerin andere. Und es sind diejenigen visuellen Codes, die im Social-Gossip interpretiert und bewertet werden. 

Thomas Grundmann beschäftigt sich mit entsprechenden Fragen an die eigene Identität. In Anlehnung an Chaka Khan’s “I’m every woman,” ist der Künstler in der Werkreihe SELF “every woman, man, child, etc,”  indem er seit einer halben Dekade sein Gesicht in die Körper zahlreicher bekannter Personen aus Popkultur, Ikonographie oder fiktionalen Welten malt. Es können auch Situationen sein, die Thomas Grundmann sich aneignet, bzw. apropriiert. Die überlebensgroßen Acryl- und Öl-Malereien in schwarz-weiß oder monochrom-rot zeigen krude Chimären (Mischwesen), wie z.B. Britney Spears in dem Moment, als sie sich öffentlich die Haare abrasiert (siehe Bild). Ihr junges Gesicht wurde durch den von Mimikfalten durchzogenen und im Gesicht tätowierten Maler ersetzt, der in seinem Mund eine Bleaching-Schiene trägt. Auch bei anderen Malereien, z.B. TWIGGY, NAPOLEON (Bonaparte) oder MICKEY (Mouse) schaut man auf das Mundstück. Dazu: Grundmanns verkrampftes Gesicht mit gespreizten Wangen und eine zunächst bedrohlich wirkende Zahnreihe. Man erhält eine Perspektive auf den ästhetischen Prozess, abseits von Repräsentation. Es ist ein äußerst atypischer Moment der Selfie-Kultur und gibt Raum zur Interpretation einer Welt, die sich vor und hinter den Kulissen der Selbstdarstellung abspielt. 

Diese Ausstellung wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln. Die Konzerte werden von Unser Ebertplatz unterstützt.