Eröffnung: Freitag, 14.03.2025, 19:00-22:00 Uhr
Ausstellung: 2025 14.03.2025 – 06.04.2025
Screensaver wurden ursprünglich entwickelt, um Phosphor-Bildschirme vor screen burn-ins zu schützen. Sie aktivieren sich nur in Momenten menschlicher Inaktivität. Die funktionale Notwendigkeit ständiger Bewegung prägte ihre charakteristische Ästhetik: dunkle Hintergründe mit sich wiederholenden Mustern und kontinuierlichen Bewegungsabläufen. Obwohl ihre technische Funktion dem Schutz von Hardware dient, entwickelten sie eine visuelle Sprache, die paradoxerweise nicht für aktive Betrachtung konzipiert ist – ihre Ästhetik entfaltet sich gerade in Abwesenheit menschlicher Aufmerksamkeit.
Diese Logik der Nicht-Beobachtung verbindet sie mit menschenleeren, klimatisierten Serverräumen, in denen KIs trainieren und operieren. Die teilweise KI-generierten Screensaver zeigen eine sichtbare Oberfläche, während die eigentlichen Prozesse verborgen bleiben.
Till Bödeker (*1991) arbeitet an der Schnittstelle von Konzeptkunst, Technologie und künstlicher Intelligenz. Als Meisterschüler von Rita McBride (Kunstakademie Düsseldorf, 2024) erforscht er in interdisziplinären Projekten das Verhältnis zwischen Mensch, KI und Bewusstsein. Bödeker ist Chefredakteur des Onlinejournals w/k-Zwischen Wissenschaft & Kunst.