Platz der globalen Demokratie

Weltstadtentwicklungshilfeprogramm für den Kölner Ebertplatz

+++ UMBENENNUNG & ERKLÄRUNG +++
“Danach war nichts mehr wie vorher. Es konnte und durfte ja auch nicht so sein. Die Antwort war die Gründung der Vereinten Nationen. Die Staatengemeinschaft schuf eine Rechtsordnung, einen Rahmen für internationale Zusammenarbeit. Beides wurde untermauert von der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die die UN-Generalversammlung vor 70 Jahren verkündete. Ich frage mich oft: Stellen Sie sich einmal vor, wir müssten als heutige Staatengemeinschaft wieder so eine Erklärung für die Menschenrechte verabschieden; würden wir das schaffen? – Ich fürchte, nein. Deshalb sollten wir das, was damals nach dem unmittelbaren Erleben des Schreckens geschaffen wurde, hüten, schützen und fortentwickeln.”
(Bundeskanzlerin Angela Merkel, Rede zur Eröffnung des „Forum de Paris sur la Paix“ am 11. November 2018)
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Hallo Welt!
Guten Morgen, liebe Kölner*innen,
hiermit verkünden wir, die Organisationskünstler*innen und Kulturaktivist*innen der Schule der politischen Hoffnung (SdpH) mit Sitz in der Gemeinde Köln, dass der Kölner Ebertplatz am 10. Dezember 2018, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, von uns feierlich zum ‘Platz der globalen Demokratie’ umbenannt wird. Denn vor 70 Jahren am 10. Dezember 1948 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet.

FÜR EINE NEUE KOSMOPOLITISCHE VISION AUF DEM EBERTPLATZ
Obwohl der Ebertplatz in seiner brutalistischen Vision ursprünglich zu einem der lebenswertesten öffentlichen Plätze Kölns werden sollte, ist er nicht zuletzt nach einem tödlichen Messerangriff im Oktober 2017 als „Angstraum“ in die medialen Schlagzeilen geraten. Das erfreuliche zivilgesellschaftliche Engagement der lokalen gesellschaftlichen Akteur*innen und vor allem Künstler*innen gegen den Plan, vor Ort “aus Sicherheitsgründen” eine Mauer zu bauen, und schließlich auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung führte zur Gründung der Plattform ‚Unser Ebertplatz‘, um den Platz bis zu seinem voraussichtlichen Umbau ab 2021 (sozio-)kulturell aufzuwerten.
Seit Oktober 2018 ist die SdpH Teilhaberin und Mitbewohnerin der Gemeinde Köln in der Ebertplatzpassage. ‘Platz der globalen Demokratie’ ist der Auftakt unseres kommenden künstlerisch-politischen Weltstadtentwicklungshilfeprogramms #EducateAgitateOrganize auf dem Ebertplatz, in dessen Rahmen Bürger*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen, Praktiker*innen und Forscher*innen in den nächsten zwei Jahren von unten einen gemeinsamen Zukunftsplan für den Ebertplatz entwickeln werden.

EIN SYMBOL FÜR EINE NEUE LOKALE KOSMOPOLITIK
Wir rufen alle Kölner Weltbürger*innen ohne politische Heimat dazu auf, den Ebertplatz als ‘Platz der globalen Demokratie’ zum Symbol für eine neue lokale Kosmopolitik zu machen. Damit die globalen Konflikte nicht verdrängt und ihre lokalen Symptome – wie auch hier geschehen – nicht von der AfD, Bürgerwehren und rechten Hooligans zu nationalistischen und menschenfeindlichen Zwecken instrumentalisiert werden.

>>> UMBENENNUNG / MO, 10.12.2018, 18:00: Am 10. Dezember benennen wir den Ebertplatz im Rahmen einer künstlerischen Proklamation um und erinnern nicht nur an die verdrängte Vergangenheit der Unmenschlichkeit und die gegenwärtige Wiederkehr der Menschenfeindlichkeit, sondern erneuern die universellen Menschenrechte in der realen Utopie der globalen Demokratie. Auf dem Ebertplatz sind auch die Antastbaren und Entrechteten willkommen. Denn der ‘Platz der globalen Demokratie’ gehört vor allem ihnen. “Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.” (Artikel 1, Allgemeine Menschenrechtserklärung)

>>> ERKLÄRUNG / MO., 10.12.2018, 19:00: Im Brauhaus Em Kölsche Boor am Eigelstein sind im Anschluss progressive Akteur*innen der zukünftigen Kölner Weltstadtgesellschaft und interessierte Bürger*innen zur öffentlichen Deklaration des ‘Platzes der globalen Demokratie’ eingeladen. Dabei werden dreiminütige öffentliche Statements zu einer #WeltstadtDerZukunftFürAlle abgegeben. Im Anschluss wird es die Möglichkeit für Fragen und Diskussion geben.

ÜBER DIE SCHULE DER POLITISCHEN HOFFNUNG
Die Schule der politischen Hoffnung (SdpH) ist eine transeuropäische, transdisziplinäre und transformative politisch-künstlerische Institution in Bewegung. Die SdpH wurde 2017 von politischen Organisationskünstler*innen und Kulturaktivist*innen aus Köln ins Leben gerufen und wird von Georg Blokus, Anna-Mareen Henke und Corinna Ujkasevic geleitet. Angesichts der aktuellen Demokratiekrise in Europa und der Welt nimmt die SdpH den gesellschaftlichen Auftrag wahr, progressives Wissen für politischen Wandel zu sammeln und Gemeinschaften zu bilden, die sich nicht weiter politisch ohnmächtig fühlen sondern politische Hoffnung tragen wollen. An den politischen Brennpunkten sowie öffentlichen und kulturellen Orten, auf eigene Initiative und im Auftrag entwickelt die SdpH hierfür zeitgenössische Diskurs- und Aktionsformate und schafft damit ästhetische Lernräume für progressive Gesellschaftsdebatten, Vorträge, Lesungen, Filme, Konzerte, Workshops, Exkursionen und politische Aktionen. Dadurch sollen Brücken zwischen Politik und Kunst, Bildung und Aktivismus und Diskurs und Alltag auf der einen Seite und zwischen den aktuellen globalen Krisen und der lokalen gesellschaftlichen Realität auf der anderen Seite gebaut werden.