Rolltreppe: Muddy Moves

Muddy Moves

Archaisch anmutende Plastik mit Klanginstallation

 

Konzept:
Andreas Gehlen moduliert für den Ebertplatz eine Plastik, die wie eine erkaltete, zähe Masse die Rolltreppe am Eigelstein versperrt. Diese träge Substanz fällt von der Straßenebene in den Untergrund hinab und verhält sich dabei wie Bitumen oder erkaltete Lava. „muddy moves“ kreiert ein Bild, das Assoziationen weckt, zwischen einem archaischen Szenario, wo Meteroiten und Vulkane Erdschichten aus heissem Gestein formten und einem von Teilen der Kölner Stadtgesellschaft formulierten Wunsch, „den Ebertplatz endlich zuzuschütten“.
Als die Stadt Köln in den späten 1960er-Jahren zur autogerechten Stadt umfunktioniert werden sollte, wurde, wie man so oft hört, „der Ebertplatz in Beton gegossen“, erläutert Maria Wildeis. „Eine Stadt sollte autotauglich gemacht werden und der Guß wurde der Anfang einer kompromissarmen Entscheidung. Nach Zeiten der Überforderung und Vernachlässigung folgte ein neuer Wunsch: Zuschütten. Zumauern. Einbetonieren. Noch mehr Schichten.
Bei der Plastik handelt es sich in gewissem Sinne um ein Trompe l´oeil, eine Täuschung des Auges. Gehlen erforscht und imitiert das Verhalten von fließendem Material durch den Einsatz von Beton und einer Unterkonstruktion und hilft somit im ästethischen Sinne bei der Vorstellung, ein kreatives Ökosystem der Stadt – die Kunstpassage am Ebertplatz  –  in klebrigem Schleim zu ertränken.

Während der Eröffnung und in regelmäßigen Abständen wird die Installation durch eine Klanginstallation begleitet, die Maria Wildeis für die Plastik konzipierte.

 

Hintergrund:
„Muddy Moves“ wurde  2018 als einer von 53 Entwürfen auf die öffentliche Ausschreibung „Neue Zugänge zum Ebertplatz“ des Kulturamtes eingereicht und von der zuständigen Jury ausgewählt. Die Ausschreibung, welche auf die künstlerische Bespielung der defekten Rolltreppen am Ebertplatz abzielt, ist ein Projekt der Zwischennutzung.  *Wichtig ist der Hinweis, dass das Kunstprojekt nicht die Ursache der nicht funktionierenden Rolltreppen ist! So waren die Rolltreppen bereits vor Beginn der Zwischennutzung irreperabel defekt und außer Funktion. Aufgrund der hohen Kosten für die Installation neuer Rolltreppen (rund 2 Millionen Euro), soll diese erst im Rahmen einer Teilsanierung oder Umgestaltung des Platzes erfolgen.
Umsetzung:

Mehr Informationen zu den Künstler:innen:

http://www.andreasgehlen.com

https://mariawildeis.com

 

 

 

 

Fotogalerie: