Neue Klanginstallation

Ab Freitag den 26.08. um 20:00 Uhr wird in der Ostpassage des Ebertplatzes eine neue Klanginstallation zu hören sein. Als Satellit der von Roman Jungblut und Claus Daniel Herrmann initiierten Benefiz-Ausstellung “The Circle of War-Cycles” im Hochbunker Grüner Hof präsentiert das ukrainische Óstov Collective hier eine spezielle Version ihrer Arbeit Злам (zlam) für den öffentlichen Raum.

Obwohl die Ausstellung im Hochbunker nur vom 01. – 04. September zu sehen sein wird, kann die Klanginstallation bis Ende 2022 am Ebertplatz gehört werden – das Kollektiv möchte damit dem langsamen Verdrängen des Kriegs gegen die Ukraine  in die Normalität vorbeugen und zur Spende für die Menschen in der Ukraine aufrufen.

 

«Злам»

Klanginstallation

2022, Óstov Collective (Elza Gubanova & Leon Seidel) 

Злам (zlam) ist ein ukrainischer Begriff, der nicht direkt in die deutsche Sprache übersetzbar ist. Im weitesten Sinne beschreibt das Wort etwa eine scharfe Veränderung oder Wendung in der Entwicklung, ein Bruch im Gesamtkörper. Eben diesen tiefen Bruch bzw. Wendung in der Entwicklung, die der russische Angriffskrieg auf die Ukraine auch zur Folge hat, wird mit der Soundinstallation des ukrainisch-deutschen Kunstkollektives Óstov beschrieben: Bestehend aus über 100 Audioaufnahmen von Umgebungsgeräuschen, die dem Kollektiv im Zuge eines Open Calls für Ukrainer*innen zugesandt wurden, stellt die Installation dabei nicht nur ein historisches Zeitdokument, sondern auch eine klangliche Synthese der Erfahrungen und des kollektiven Schmerzes einer ganzen Nation dar. Eine offene Wunde wird so spürbar gemacht, die all die heterogenen emotionalen Zustände, Spannungen und Spaltungen in sich selbst manifestieren lässt.

*Óstov ist ein in Leipzig gegründetes ukrainisch-deutsches Kunstkollektiv, das sich kurze Zeit nach der russischen full-scale Invasion in die Ukraine zusammengefunden hat. Derzeit besteht das Kollektiv aus Elza Gubanova, Leon Seidel, Anna Perepechai und Alina Radomska. Óstov fördert kulturellen Austausch und macht dabei insbesondere Kunst aus der Ukraine hier in Deutschland sichtbar. Auf diese Weise möchte das Kollektiv für mehr kulturelles Verständnis und Solidarisierung innerhalb der Gesellschaft sorgen. Zudem arbeitet Óstov gemeinsam an künstlerischen Arbeiten und Ausstellungen, organisiert Podiumsdiskussionen, Pop-Up Stores und weitere kulturelle Veranstaltungen. Innerhalb dieser bietet das Kollektiv ukrainischen Künstler*innen – egal ob sie geflohen sind oder sich zurzeit in der Ukraine befinden – eine Plattform, auf der deren Kunst auch in der jetzigen Situation einen physischen Platz finden kann.

Das Kollektiv auf Instagram: https://www.instagram.com/ostov.collective/

Spendenempfehlung des Kollektivs: https://www.instagram.com/cvit__ukraine/