Ebertplatz: Zwischennutzung erfolgreich

Die Zwischennutzung des Ebertplatzes war nach dem Ratsbeschluss vom März 2018 zunächst bis zum Juni 2021 befristet. Da bis zu diesem Zeitpunkt die Bauarbeiten für einen Umbau des Ebertplatzes noch nicht starten werden, hat die Verwaltung vorgeschlagen, die Weiterführung der Zwischennutzung über den Juni 2021 hinaus bis zum Beginn des Umbaus des Ebertplatzes vorzusehen. Auch wurde ein ausführlicher Zwischenbericht über die bisherigen Aktivitäten vorgestellt. Dem Vorschlag der Verwaltung hat der Rat in seiner Sitzung am 4. Februar 2021 zugestimmt. Die Verwaltung wird nun ein konkretes Konzept für die Fortführung der Aktivitäten erstellen und dieses insbesondere hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung und des Finanzierungsplans erneut zum Beschluss vorlegen.

Mit dem Zwischennutzungskonzept für den Ebertplatz wird das Ziel verfolgt, schon vor der eigentlichen umfangreichen Neugestaltung der Flächen die Aufenthaltsqualität des Ebertplatzes zu erhöhen, um so durch eine Vielzahl von Aktivitäten auch eine höhere soziale Kontrolle zu generieren. Weiterhin können sich auf diese Weise auch bisher nicht erkennbare Nutzungsoptionen und Umgestaltungsideen ergeben, die in die Überlegungen für die dauerhafte Umgestaltung des Platzes einbezogen werden können.

An die positiven Impulse, die im Rahmen der Zwischennutzung bereits seit 2018 gesetzt wurden, konnte auch im Jahr 2019 angeknüpft werden. Durch die Kombination vieler verschiedener Maßnahmen, die Inbetriebnahme des Brunnens, die Gastronomie und das weiterhin sehr hohe Engagement aus der Bürgerschaft hat sich der Ebertplatz auch in 2019 und darüber hinaus als äußerst beliebter Treffpunkt etabliert. Der Zwischenbericht schlüsselt detailliert auf, wie sich die drei fachlichen Themenbereiche der Zwischennutzung „Struktur“, „Programm“ und „Gestaltung“ entwickelt haben. Im vergangenen Jahr hat es Corona-bedingt nur eingeschränkt Veranstaltungen, Aktivitäten und Aktionen auf dem Ebertplatz gegeben.

Durch das (sozio)-kulturelle Programm wird der Platz durch Aktivitäten und Veranstaltungen bespielt, bei denen viele Bürgerinnen und Bürger, Vereine und zivilgesellschaftliche Initiativen mitwirken. Neue Besuchergruppen werden für den Platz gewonnen und das Potential des Kunst- und Kulturstandortes Ebertplatz wird gestärkt. Die Aktivitäten wirken identitätsstiftend und verändern dabei massiv die Wahrnehmung des Raumes.

Gestalterisch wird die Architektur des Platzes durch unterschiedliche Projekte aufgewertet und in seinen Funktionen gestärkt. Zentrale Projekte waren bisher unter anderem die Wiederinbetriebnahme der Wasserkinetischen Plastik, der Bau der Sitzdecks, neue begrünende Elemente wie Wildblumenbeete und der Kita-Sinnespfad, Schachtische auf der Platzmitte, ein analoger Photoautomat, „Urban Sports Skate– und Sitzelemente“, künstlerische Installationen sowie die Umsetzung der Rolltreppenkunstwerke in der Ebertplatzpassage.

Die Organisationsstruktur der Zwischennutzung wurde 2018 mit dem Ziel eines offenen, partizipativen Charakters begründet und 2019 weiter intensiviert. Das Gesamtprojekt wird durch das Stadtraummanagement im Dezernat Stadtentwicklung, Planen, Bauen und Wirtschaft sowie durch weitere städtische Stellen, insbesondere durch das Kulturamt, koordiniert, moderiert und umgesetzt.

In Arbeitsgruppen wirken neben engagierten Anwohnern und Studierenden insbesondere die so genannten lokalen „Pionierpartner“ mit, wie unter anderem die freien Kunsträume, das Bürgerzentrum Alte Feuerwache, der Brunnenpate Grischa Göddertz sowie der Bürgerverein Eigelstein. Am Platz arbeiteten zudem diverse Hochschulen, im Rahmen von Kooperationsverträgen unter anderem die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen sowie die „Köln International School of Design“ (KISD). Auch Kitas, Berufskollegs, Sportvereine, die Jugendhilfe und Nachhaltigkeitsinitiativen waren beteiligt.

Die Arbeit in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen hat sich im laufenden Prozess weiter verstetigt, es konnten viele neue Akteure hinzugewonnen werden. Gerade das Angebot des partizipativen Mitwirkens führt zu einem Prozess der politischen Bildung, der auch viele jüngere Menschen motiviert, sich mit ihren Ideen für den öffentlichen Raum einzubringen.

Stadt Köln – Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Jürgen Müllenberg